Essen gehen - ein Drahtseilakt

Restaurantbesuche für einen Menschen mit Zöliakie können sehr schwierig werden. Im Idealfall kennt die Küche das Problem, kann darauf eingehen und die Speisen sind in der Karte deklariert. Das ist uns bisher aber nur äußerst selten begegnet. Deshalb muss man sich durchfragen oder das Essen selbst mitbringen. So gab es für Max beim Griechen schon mal Königsberger Klöpse mit Kartoffeln.

Folgende Situationen kennen wir aus eigener Erfahrung:

Auf unsere Frage, ob die Fritten glutenfrei sind, bekamen wir die Antwort: "Ja klar. Die sind aus Kartoffeln.". Auf diese Aussage sollte man sich nicht verlassen. Wir ließen uns die Packung zeigen. Das Personal verdrehte etwas die Augen, spielte aber mit. Und siehe da, als Trennmittel auf den Fritten wurde Weizenstärke verwendet. Das hat für große Augen gesorgt und den Küchenchef vielleicht etwas zum Nachdenken angeregt.

In einem anderen Fall waren die Fritten selbst zwar glutenfrei, wurden aber in der gleichen Fritteuse zubereitet wie die Chicken Nuggets. Durch die glutenhaltige Panade der Nuggets waren sie also kontaminiert.

Im dritten Fall waren die Fritten glutenfrei und wurden in einer separaten Fritteuse zubereitet. Anschließend wurden sie in einem Teller aus Waffelteig serviert. Mahlzeit, wieder kontaminiert.

In allen Fällen stand auf der Liste der Allergene (die jedes Restaurant auf Anfrage vorzeigen muss), dass die Fritten kein Gluten enthalten würden, ja sogar dass sie frei von Spuren wären.

Egal wo man essen geht, man muss fast immer genau prüfen ob irgendwo Gluten enthalten sein könnte und im Zweifel die Finger davon lassen. Man trifft hier oft auf Unverständnis, weil viele die medizinische Notwendigkeit bei einer Zöliakie nicht von bewusstem Verzicht, wie bei veganer Ernährung, unterscheiden können. Da muss man stark sein und die Prüfung durchziehen, egal was das Personal davon hält.

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